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Willkommen

Dieser Blog ist eine Dokumentation eines einjährigen Auslandsjahres in der 10. Klasse in den USA. Er enthält sowohl Schilderungen über Schulalltag, Familienleben als auch Vergleiche der amerikanischen gegenüber der deutschen Kultur. Empfohlen wird dieser Blog zukünftigen Austauschschülern oder solchen, die sich noch nicht zu einem Schüleraustausch entschieden haben.

Dienstag, 6. Juli 2010

Vorbereitungsseminar and Host family

Ich glaub's nicht. Noch bevor hier was zu meinem Vorbereitungsseminar reinschreiben konnte habe ich auch schon meine host family bekommen!

Am 25.06. war es dann erstmal soweit: nach langer Zeit des dummen Nichts-tun-könnens und des Auf-die-host-family-wartens stand dann ersteinmal mein Vorbereitungsseminar an. Es fing am Freitagnachmittag an und ging bis Sonntagnachmittag, folglich musste ich zweimal in der Bonner Jugendherberge am Venusberg übernachten und war mit 3 anderen netten, zukünftigen USA-Austauschschülern auf einem Zimmer.


Nachdem ich von iE-Mitarbeitern begrüßt worden war und mein Namensschild bekommen hatte, welches man das ganze Wochenende über tragen sollte, musste erst einmal der 1 1/2-stündige verpflichtende SLEP-Test geschrieben werden. Die ersten 45 Minuten waren Hörverstehensaufgaben, die zweiten Textverständnis-Aufgaben. Ich fand beides ziemlich leicht und hatte schließlich auch eins der besten Ergebnisse. Trotzdem mussten 5 Leute den Test am Sonntag nachschreiben und selbst beim 2. Mal hat es jemand nicht geschafft. Ich denke, jeder der Englisch kann und eine 1 oder 2 in Englisch hat, sollte mit dem Test keine Probleme haben. Eine sinnvolle Vorbereitung wäre vielleicht das Ansehen US-amerikanischer Fernsehserien oder Kinofilmen, da zum Schluss der Hörverstehensaufgabe Dialoge mit mehreren Gesprächspartnern in ziemlicher Geschwindigkeit vorkommen. Alles in Allem ist der Test jedoch ziemlich einfach und sollte für niemanden ein wirkliches Problem darstellen. Nur übermüdet sollte man nicht sein (ich war's trotzdem), aber auch so kann man das schaffen.


Anschließend gab's ne kleine Pause und danach bis zum Abend Seminar, in dem jeder zunächst auf einen Zettel Symbole für die Vereinigten Staaten, Dinge, die er auf jeden Fall mitnehmen will, Ängste und erhoffte Erfahrungen aufzeichnen sollte. Einige hatten natürlich Probleme, Erfahrungen wie Selbstbewusstsein, interkulturelle Kompetenz und perfekte Englischsprachkenntnisse ohne Worte aufzuzeichnen, aber darum ging's ohnehin nicht. Dann hat man sich in Gruppen zusammengefunden und musste nach einer kurzen Zeit des Kennenlernens seine Gruppenmitglieder und ihre Symbole für die USA, Dinge, die sie mitnehmen möchten, Ängste und erhoffte Erfahrungen dem Rest vorstellen. Wir waren übrigens so um die 65 Leute, die meisten aus Deutschland, einige aus der Schweiz und Österreich und sogar jemand aus Großbritannien.

Dann haben die Hauptredner des Seminars angefangen und alles ein wenig lustig und scherzhaft aufgezogen. Ich muss wirklich sagen, dass Thomas und Terry das richtig gut gemacht haben. Das Seminar war zu keinem Zeitpunkt langweilig und die Themen wirklich wichtig. Und da Terry die ersten 40 Jahre seines Lebens in den USA verbracht hat und Thomas auch halb Amerikaner ist, wussten die auch wirklich, wovon die sprachen.

Nach mehreren Stunden Seminar schon am ersten Tag gab es ein gemeinsames Abendessen, das sogar gut geschmeckt hat, obwohl es das Essen in einer Jugendherberge war. Während des Essens hatte man Gelegenheit, sich mit einer Hostmum und einem Local Coordinator sowie Retournees zu unterhalten.

Nach dem Essen ging es dann weiter mit dem Seminar, sodass wir leider kein Fußball mehr gucken konnten.
Die einzelnen Themen weiß ich schon gar nicht mehr alle, tun aber auch nichts zur Sache. Die allermeisten sollten eigentlich schon von diesesn Dingen gehört haben und die meisten Ratschläge sollte sowieso jeder schon gekannt haben, aber man hat auch echt viel neues über die amerikanische Kultur, host families, Versicherung, Visumsbeantragung, Verhalten, Schule und unglaublich viel mehr erfahren. Wie gesagt, das Seminar ging über drei Tage und war ganz auf Englisch, womit jedoch niemand Probleme hatte.

Es war echt eine tolle Erfahrung, mit so vielen Gleichgesinnten zusammen zu sein und sich auszutauschen.
Und nach nur 2 Tagen Seminar auf Englisch habe ich angefangen, auch auf Englisch zu denken. Schon merkwürdig, aber das passiert wenn man nur eine andere Sprache hört und spricht.

Am Sonntagmittag kamen dann auch die Eltern und hatten ein kleines Elternseminar.

Aber jetzt genug von dem Vorbereitungsseminar. Viel wichtiger ist, was eine Woche später passiert ist. Am Donnerstag, den 01.07.2010 hat mich ein Mädchen bei Facebook hinzugefügt, das als Wohnort Nevada, USA angegeben hatte.

Ich hab mir zwar überlegt, ob die was mit meinem Auslandsjahr zu tun haben könnte, aber so wirklich habe ich das nicht glauben wollen. Eine 19-Jährige? Das konnte ja weder eine hostmum noch eine hostsister sein, oder? Also habe ich einfach mal geschrieben, wer sie ist und woher wir uns kennen würden.

Am Freitag Morgen, als ich auf meinem iPod nach meinen E-Mails geguckt habe, wusste ich es: Ich hatte meine host family bekommen.
Jedoch nicht in Nevada und auch nicht nur mit einer älteren Schwester: meine Familie wohnt in Kalifornien! So weit im Norden von Kalifornien, dass die Grenze zu Oregon meinen Wohnort schneidet! Das Mädchen war wirklich meine Gastschwester, aber ich habe auch noch einen 16-jährigen Gastbruder, einen 11-jährigen Gastbruder und zu meiner 19-jährigen Gastschwester noch eine 21-jährige Gastschwester. Beide studieren in Nevada, deshalb hatte die 19-Jährige als Wohnort Nevada in ihrem Profil stehen.

Ich bin echt froh, dass ich jetzt meine Gastfamlie habe und noch dazu so eine nette und tolle host family!
Die wohnen ziemlich auf dem Land, in dem winzigen Ort Tulelake. Zur Schule gehe ich im 40 Kilometer entfernten Klamath Falls auf eine sehr kleine Privatschule mit etwa 350 Schülern.
Der hostdad ist potato farmer und hat mehr als 20 km² Land. Er hat mir schon geschrieben, dass er mich auf jeden Fall mal mit auf die Felder nimmt und ich im Mähdrescher fahren werde. Cool, mal was ganz anderes.
Ich bekomme das alte Zimmer der jüngeren Gastschwester, welches auch ein eigenes Badezimmer hat. Ich weiß noch nicht wirklich, wie es da aussieht, aber von einigen Fotos aud facebook lässt sich erahnen, dass die ein ziemlich großes und schönes Haus auf dem Land haben.
Ich finde das echt cool, das wird eine sowas von neue, aber bestimmt tolle Erfahrung, so ganz anders zu wohnen und zu leben.

Mein (so ziemlich) gleichaltriger Gastbruder hat die gleichen Hobbies wie ich, spielt auch E-Gitarre und macht Track and Field und mein jüngerer Gastbruder ist auch richtig sportlich und der Beste in Allem, was er macht.

Da die Schule so klein ist, hat sie nicht so viele besondere Wahfächer und auch kein besonders großes Angebot an Sportarten (leider kein American Foorball!), aber ist anscheinend ganz familiär und extrem gut angesehen. Das wird ganz sicher cool, die Klassengröße ist aufgrund der geringen Schülerzahl winzig und wird sich so um die 10 Schüler pro Kurs bewegen.
Auch wieder eine ganz neue Erfahrung im Vergleich zu den 30 Leuten pro Kurs in Deutschland.

Meine Gastfamilie hat mir schon gesagt, dass wir sehr viel reisen werden, vor allem durch Kalifornien und Oregon und nach Nevada, wo die beiden Gastschwestern studieren und dass ich so ganz viel Unterschiedliches von den USA sehen werde. Im Winter geht die Familie immer in ein nicht allzu weit entferntes Skigebiet Ski- und Snowboardfahren. Das wird bestimmt richtig crass!

Obwohl ich meine Gastfamilie jetzt kenne und schon viel mit ihr über Facebook kommuniziere, habe ich noch nichts offizielles von der Organisation. Bald brauche ich aber mal die Informationen, damit ich mein Visum beantragen kann, weil ich in den ersten beiden Ferienwochen in den Urlaub fahre.

Ich bin extrem erleichter und richtig froh, das ist ein echt tolles Gefühl, endlich zu wissen wohin man kommt und zu wissen, mit wem man 1 Jahr seines Lebens verbringen wird.


Das war's erstmal zu meinem Vorbereitungsseminar und zu meiner Gastfamilie, bei Neuigkeiten werde ich natürlich wieder was posten.

Wahrscheinlich werde ich das nächste Mal schon aus den USA schreiben, in 5 Wochen geht es schon los.

Bis dahin!

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